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Die Definition von Arbeitssituationen

Plädoyer für eine neue Arbeitssoziologie

von Reiner Löffler

»Das Ziel ist u.a. eine Verkopplung der vorwiegend industrie-soziologischen Arbeitssoziologie mit mikrosoziologischen Ansätzen herzustellen, da nur auf diese Weise die konkrete Wirklichkeit der Arbeit in den Blick kommt.«

Hans Paul Bahrdt

»Daß eine situationstheoretische Analyse die soziologische Arbeit nicht leichter, sondern eher schwerer, damit aber auch fruchtbarer macht, wird vollends deutlich, indem Situationen einbezogen werden, die das bisher stärker an Produktionsarbeit ausgerichtete Material erheblich erweitert: Medizinische und therapeutische Situationen zeichnen sich ja nun dadurch aus, daß nicht mehrere Individuen auf eine Sache bezogen arbeiten, sondern daß gewissermaßen ein Mensch an einem anderen arbeitet …
Der Übergang in größere soziologische Zusammenhänge, damit aber auch das Verhältnis dieser zu Situationen wird im letzten Kapitel anhand der ›Festlegung für Andere‹ weiter ausgebaut. Auf diese Weise wird aus der Arbeitssoziologie zugleich ein deutlicher Ansatz zur Betriebssoziologie …
Es wird von Schritt zu Schritt bei dieser Lektüre deutlich, daß die vom Verfasser ›redefinierte‹ Arbeitssoziologie ein wichtiges Verbindungsglied wird: Allgemeine philosophisch/soziologische Anthropologie findet eine der möglichen realistischen Anwendungen und die Analyse makrosozialer Prozesse findet ihren sozial-realistischen Unterbau. Auch andere Wissenschaften, die in diesem Feld tätig sind, sei es Arbeitswissenschaft, sei es Psychologie, finden ihren soziologischen Bezug, ohne daß es dabei zu Überfremdungen kommen muß. Und es wird ein Beispiel dafür geschaffen, was Soziologie, wenn sie sich der Kraft und Schärfe philosophischer Argumentation bedient und sich nicht eine theoretische Eigenwelt konstruiert, leisten kann.«

Konrad Thomas

Göttingen 1991
Jürgen Cromm Verlag Göttingen–Augsburg
ISBN 3-921969-21-2
391 S., br., 24,00 EUR/30,00 SFr.
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