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Krankheit und Soziale Lage

von Max Mosse und Gustav Tugendreich
herausgegeben von Jürgen Cromm, Vorworte: Hans Paul Bahrdt, Hans Schaefer

Inhaltsübersicht

Allgemeiner Teil

Einleitung (M. Mosse, G. Tugendreich)
Grundzüge der Krankheits- und Todesursachenstatistik (H. Silbergleit)

Soziale Ätiologie der Krankheiten

Die Wohnung in ihrem Einfluss auf Krankheit und Sterblichkeit (E. Wernicke)
Die Ernährung in ihrem Einfluss auf Krankheit und Sterblichkeit (Felix Hirschfeld)
Arbeit bezw. Beruf in ihrem Einfluss auf Krankheit und Sterblichkeit (Franz Koelsch)
Der Einfluss der sozialen Lage auf Krankheit und Sterblichkeit der Frau (W. Weinberg)
Der Einfluss der sozialen Lage auf Krankheit und Sterblichkeit des Kindes (G. Tugendreich)
Der Einfluss der sozialen Lage auf die Schultauglichkeit (Moritz Fürst)
Der Einfluss der sozialen Lage auf die Militärtauglichkeit (H. Meisner)
Der Einfluss der sozialen Lage auf Nerven- und Geisteskrankheiten, Selbstmord und Verbrechen (G. Voß)
Der Einfluss der sozialen Lage auf den Alkoholismus (B. Laquer)
Der Einfluss der sozialen Lage auf die Geschlechtskrankheiten (W. Fischer)
Der Einfluss der sozialen Lage auf Infektionskrankheiten (F. Reiche)
Der Einfluss der sozialen Lage auf die Tuberkulose (M. Mosse)
Der Einfluss der sozialen Lage auf die Entstehung von Geschwülsten (Ad. Theilhaber)
Der Einfluss der sozialen Lage auf Zahnkrankheiten (Fr. Williger)

Soziale Therapie der Krankheiten

Bekämpfung der sozialen Krankheitsursachen durch den Staat (Fr. Zahn, Jos. Kleindinst)
Aufgaben der Gemeinde- und der privaten Fürsorge (Ad. Gottstein)
Einfluss der sozialen Gesetzgebung auf Verhütung, Erkennung und Verlauf der Krankheiten (Alf. Fischer)
Soziale Maßnahmen zur Besserung der Fortpflanzungsauslese (Wilh. Schallmayer)


»… in jedem einzelnen Beitrag zeigt sich hier ein hohes Bewußtsein von der Komplexität der Pathoätiologie, aber auch und gerade des Konzepts ›soziale Lage‹. Es liegt sozusagen im Programm dieses Buches, sich von monokausalen Erklärungszwängen fernzuhalten und einer empirisch fundierten kritischen Einstellung Raum zu geben … Ein großer Teil der in den Einzelbeiträgen angeschnittenen Probleme ist mittlerweile keineswegs gelöst … Die Kapitel über soziale Therapie geben einen hervorragenden Überblick über die damals vorhandenen staatlichen Anstrengungen zur Bekämpfung sozialer Krankheitsursachen …, über den Stand der ›Gemeinde- und privaten Fürsorge‹ …, über den Einfluß der Sozialgesetzgebung auf Verhütung, Erkennung und Verlauf von Krankheiten … Jedenfalls handelt es sich hier nicht nur um epidemiologische Analyse, sondern um eine wirkliche Sozialmedizin, die mit Belegen zu der Auffassung kommt, daß eine noch so erhebliche Raffinierung einzeltherapeutischer Techniken keineswegs das Gesundheitsniveau von Bevölkerungen entscheidend zu heben vermag.«

Johann J. Rohde
Soziologosche Revue (1978)

»Der heutige Leser wird die methodische Sorgfalt der Verfasser, denen noch kein Computer zur Verfügung stand, bewundern, auch ihre Skrupel beim Umgang mit Statistiken, nicht zuletzt auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie Sachverhalte erörtern, die nicht in ihrem speziellen Wissensgebiet liegen … meine ich, daß nicht nur Ärzte, die sich für die Geschichte ihres Fachs interessieren, sondern auch Soziologen, Sozialpolitiker und Sozialgeschichtler dieses Sammelwerk mit großer Spannung lesen werden.«

H. P. Bahrdt

»…Mosse/Tugendreich ist kein historisches Dokument wie ein Museumsstück, das man staunend betrachtet, um rasch und gelangweilt zum nächsten zu gehen … stellen wir fest, daß unsere heutige Sozialmedizin, wiederentstanden lange Jahre nach dem 2. Weltkrieg, noch längst nicht wieder den Stand des Wissens und vor allem des Ansetzens an soziale Probleme erreicht hat, der damals selbstverständlich war.«

Manfred Pflanz

»…Das hier in seinem dritten Nachdruck vorgelegte Werk … ist ein ›Klassiker‹ der Sozialmedizin … seine ›klassische‹ Natur verdankt das Werk zwei Eigenschaften, die es in erstaunlich ausgeprägtem Ausmaß besitzt. Es behandelt zunächst ein einziges, freilich übermächtiges Thema in seinen Variationen durch alle Teilgebiete der Medizin mit unangreifbarer Methodik: Es wird beobachtet, gemessen, gezählt, aber es werden keine Ideologien ersonnen. Diese erste Eigenschaft macht das Werk … zu einem Lehrbuch von zeitloser Geltung. Die zweite Eigenschaft dieses Werkes ist, daß es sich, als Kulminationspunkt einer über hundertjährigen Entwicklung, einer Frage annimmt, die zur damaligen Zeit … niemand so gerne offen aussprach: daß nämlich auch im aufgeklärten, sozial denkenden 20. Jahrhundert … die Armut nach wie vor die Mutter wenn nicht aller, so doch vieler Krankheiten war … Seine Bedeutung liegt aber auch darin, daß seine Ideen genau so, wie sie damals konzipiert waren, heute noch für weite Teile der Welt gültig sind.«

Hans Schaefer

Göttingen – Augsburg 1994
Jürgen Cromm Verlag Göttingen–Augsburg
3. Neuaufl. der Erstausg. München, 1913
ISBN 3-921969-23-9
ca. 913 S. Ln.
34,00 EUR / 42,50 SFr
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(Exemplare mit leichten Lagerspuren: 18 EUR, Bestellung per E-Mail)